Equipment

18.10.2023

Winter - die Deckenzeit

Der Winter beginnt - doch welche Decke ist wann die richtige?

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen kälter und es ist wieder an der Zeit, sich über das Thema Decken den Kopf zu zerbrechen. Eindecken - ja oder nein? Gefüttert oder ungefüttert? Wann genau fange ich an und mit wie viel Gramm höre ich eigentlich auf?

Baby it´s cold outside!

Fakt ist: Zu kaum einem Thema in der Pferdewelt gibt es so viele konträre Meinungen wie beim Eindecken. Mit unserem Deckenguide möchten wir für mehr Klarheit sorgen und dir die gesamte Deckenthematik etwas erleichtern!

Thermoregulation des Pferdes: Nur weil uns langsam aber sicher kalt wird, bedeutet das noch lange nicht, dass es an der Zeit ist einzudecken. Die Wohlfühltemperatur des Pferdes liegt mit 5 - 15 Grad nämlich deutlich unter dem, was für uns Menschen ohne Kleidung angenehm wäre. Pferde sind wahre Anpassungskünstler bei wetterbedingten Temperaturschwankungen. Sie haben einen äußerst effektiven Thermoregulationsmechanismus, der durch vier Hauptfaktoren gewährleistet wird:

Haut
Fell
Arterien
Schweißdrüse

Welche Decke nutze ich bei welchen Temperaturen?

Welche Decke nutze ich bei welchen Temperaturen?

Die Individualität des Pferdes, die Art seiner Haltung und Pflege spielen ebenfalls eine Rolle, wenn es um die Frage geht, wann und ob Du dein Pferd eindecken solltest. Ein altes, schwerfuttriges Pferd hat beispielsweise andere Bedürfnisse als ein gut bemuskelter Youngster, der nicht so schnell friert. Auch ein Pferd aus dem Offenstall möchte anders eingedeckt werden als ein geschorenes Sportpferd, dass im Stall steht. Uns sollte auch klar sein, dass wir durch die Schur, die unumstritten auch ihre Vorteile mit sich bringt, der natürlichen Temperaturregulation des Pferdes massiv im Wege stehen und mehr Support durch Eindecken gefragt ist.
Deswegen ist es besonders wichtig, dass Du die individuellen Bedürfnisse deines Pferdes in deine Entscheidung mit einbeziehst! Diese Individualität ist auch der Grund, weshalb eine derartige Breite an Meinungen vorhanden ist und es keine pauschalen Lösungen gibt.

Unser Tipp: Lass dich nicht von anderen verunsichern und vertraue auf dein Gefühl! Du weißt am allerbesten, welche Bedürfnisse dein Pferd hat und wie Du denen am besten gerecht werden kannst.

Auch wenn es keine allgemeinen Richtwerte gibt, kannst Du dich gerne an den Werten unserer Tabelle orientieren.

Nice to know: Eine Decke mit Fleecefutter ist von dem Wärmeverhalten ähnliche wie eine Decke mit 50g Füllung! Eine Regendecke hingegen hilft nicht gegen Kälte. Im Gegenteil: Sie drückt das Fell platt, sodass das Pferd dies nicht mehr gegen die Kälte aufstellen kann. Eine Regendecke ist also nur bei nassem, nicht bei kaltem Wetter sinnvoll.

Die verschiedenen Deckenarten

Für verschiedene Witterungen und Haltungsbedingungen gibt es verschiedene Decken:

Abschwitzdecke: Fleece, hält warm und trocken beim Aufwärmen, leitet überschüssige Feuchtigkeit nach außen ab
Regendecke: ungefütterte, aber stark wasserabweisende und wasserdichte Decke
Weidedecke/Outdoordecke: gefütterte Decke, in verschiedenen Grammzahlen erhältlich, die zu dem wasserdicht und robust ist
Liner/Unterdeck: gefütterte Decke ohne wasserabweisende Funktion, kann mit einer Regendecke oder dünnen Outdoordecke kombiniert werden, um dickere Fütterung zu erhalten
Fliegendecke: die Decke schützt dein Pferd vor Insekten, zudem ist sie leicht und atmungsaktiv
Therapeutische Decken: spezielle Decken zur Linderung von Muskelschmerzen, Verspannungen oder andere gesundheitliche Probleme des Pferdes

Neben der Dicke der Decke spielt auch die Denier Zahl eine Rolle. Bei Weidedecken empfehlen wir, eine Decke mit einer hohen Denier Zahl zu wählen, da diese angibt, wie stark das Textilgewebe der Decke verarbeitet ist. Je höher die Denier Zahl, desto robuster die Decke, allerdings solltest du dabei allgemein auch auf das Material.

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Die richtige Passform wählen

Die richtige Passform ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Pferdedecke effektiv funktioniert und dem Pferd keine Beschwerden bereitet. Wenn du unsicher bist, welche Deckengröße oder -art für dein Pferd am besten geeignet ist, steht unser Kundenservice dir gerne zur Verfügung.

Darauf solltest du bei der Auswahl der neuen Decke achten:

Korrekte Größe wählen: Die Decke sollte nicht zu eng oder zu locker sitzen sollte. Zu enge Decken können scheuern und Unannehmlichkeiten verursachen, während zu lockere Decken das Pferd nicht ausreichend schützen. Die Decke sollte ausreichend lang sein, um den Rücken des Pferdes bis zum Schweifansatz abzudecken.
Berücksichtige die Rasse: Manche Pferderassen haben spezifische Körperformen. Achte darauf, dass die Decke zur Rasse deines Pferdes passt.
Brustverschluss: Der Brustverschluss sollte so eingestellt sein, dass er bequem und sicher schließt, ohne zu eng oder zu locker zu sein. Er sollte ausreichend Spielraum bieten, damit das Pferd frei atmen kann.
Schulterfreiheit: Achten Sie darauf, dass die Decke genügend Schulterfreiheit bietet, damit das Pferd seine Beine frei bewegen kann. Ein zu eng anliegender Brust- oder Schulterbereich kann die Bewegungsfreiheit einschränken.
Gut sitzender Halsausschnitt: Der Halsausschnitt sollte so geschnitten sein, dass er den Hals gut umschließt, ohne dabei zu eng oder zu locker zu sein. Achte darauf, dass der Halsausschnitt nicht zu hoch sitzt und den Widerrist des Pferdes nicht einschränkt.
Schweifriemen und Beingurte: Stelle sicher, dass die Schweifriemen und die Beingurte so eingestellt sind, dass sie die Decke sicher am Pferd halten, ohne jedoch zu straff zu sein. Sie sollten genügend Bewegungsfreiheit zulassen.

Deckenzubehör - was gibt es und was brauche ich

Manche Pferde sind empfindlicher, andere haben einen speziellen Körperbau. Hier findest du einiges an Zubehör, was dein Deckensortiment vervollständigen könnte.

Halsteil: Wenn dein Pferd viel draußen steht, kannst du deine Decke mit einem Halsteil erweitern, damit der Hals warm und trocken gehalten wird. Zu vielen Decken gibt es passende Halsteile, diese können dann ganz unkompliziert an der Decke befestigt werden.

Brusterweiterung: Das ist ein Verbindungsstück, dass an den Schnallen an der Brust befestigt wird, sorgt zur Vergrößerung der Brustweite. Gerade bei kurzen, breiten Pferden können Brusterweiterungen von Vorteil sein.

Fellschutz: Einige Pferde sind so sensibel, dass sie schnell Scheuerstellen bekommen, auch wenn die Decke gut passt. Mit einem elastischen Brustschutz oder einem Kunstfell-Polster werden Scheuerstellen unter der Decke verhindert.

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Kontrolle der Temperatur

Wenn Du dir dennoch unsicher bist ob deinem Pferd doch kalt ist, kontrolliere die Deckeninnenseite mit deiner Handfläche. Ist diese kühl, dann ist deinem Pferd vermutlich etwas kalt. Ein weiteres Anzeichen könnte die vermehrte Nahrungsaufnahme deines Pferdes sein, da es so versucht seinen Stoffwechsel (somit auch die Temperaturregulation) anzuregen. Aufgestelltes Fell oder zittern (dient dem Aufwärmen) deuten ebenfalls auf ein frierendes Pferd hin. Grundsätzlich ist das aber kein Grund in Panik zu geraten. Pferden fällt es wesentlich leichter sich aufzuwärmen, als sich abzukühlen.

Ob deinem Pferd zu warm ist kannst Du ganz leicht daran erkennen, wenn es schwerer atmet als gewöhnlich oder belastungsfrei ins Schwitzen gerät. Durch zu dickes eindecken können außerdem Hitzestaus entstehen und die Gesundheit des Pferdes maßgeblich beeinträchtigt werden. Die passende Pferdedecke für deinen Liebling kannst Du in unserem Onlineshop finden!

Die Autoren

Lisa-Marie Kreutz

Hallo, ich bin Lisa, 24 Jahre alt und Springreiterin. Mit meinen Pferden bin ich national und international bis in den CSI***-Bereich unterwegs. Gebürtig stamme ich aus Magdeburg, wo ich auch bis zur Beendigung meines Journalismusstudiums wohnhaft war. Aktuell lebe ich aber, aus beruflich Gründen, südlich von Stuttgart.

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